Zahlreiche Rostocker Aktive kehren zu ihrem Ursprung zurück / Favoriten sind schwer auszumachen
ROSTOCK. Nach Binz auf Rügen, Ahlbeck auf Usedom und Boltenhagen an der westmecklenburgischen Ostsee sowie am letzten Wochenende auch dem Turnier am Strand von Zippendorf am Schweriner See ist mit den 25. Rostocker Beachhandball-Tagen wohl der Höhepunkt bei Handball auf Sand in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Sommer erreicht.
Das Silber-Jubiläum am Sonnabend und Sonntag unterhalb von Leuchtturm und Teepott am Strand von Warnemünde wird sicher wieder eines der größten Spektakel mit akrobatischen Pirouetten, Kempatricks, Torwart-Treffer und spannenden Penalty-Entscheidungen in ganz Deutschland, das viele Zuschauer anlockt. In der schmucken 300 Fan Sitzplätze bietenden Beach-Arena und auf weiteren sechs Spielfeldern im Umfeld neben der Westmole beginnen am Samstag ab 10.00 Uhr zunächst die Vorrundenspiele, zu denen jeweils 24 Mannschaften bei den Frauen und bei den Männern zugelassen sind. Fast alle Akteure, die in den letzten Jahren dabei waren, haben für 2019 wieder gemeldet. In den Teams stehen auch wieder etliche ehemalige Aktive aus der Hansestadt, die einmal bis zu den höchsten deutschen Spielklassen in Aktion waren und noch sind.
„Ganz sind die Felder noch nicht vollzählig“, so Rainer Voß als Verantwortlicher für Beachhandball beim BHV Nord. „Bei den Damen waren zuletzt 22 Teams gemeldet, bei den Herren 23 Vertretungen. Vielleicht sind bis zum ersten Anwurf die letzten drei Plätze dann auch noch besetzt. Viel Spaß und Freude am Handball auf dem ungewöhnlichen Geläuf soll wieder im Vordergrund stehen. Letztendlich werden die Organisatoren und Unparteiischen unseres Bezirkshandballverbandes Rostock / MV Nord für den fairen Ablauf sorgen.“
Bei diesem Warnemünder Sommer-Highlight sind bei den Damen „Alle für Qualle“ von Pädagogik Rostock als überraschender Pokalsieger 2018 und bei den Herren „Karls Erdbären“ als der Vorjahres-Sieger die Gejagten. „Beide Mannschaften haben wieder gemeldet“, so der Organisationschef weiter. „Aber der Dauersieger Rostocker Beach Club, der im letzten Jahr bei den Damen leer ausgingen und nur auf Platz vier einkamen, will wieder angreifen. Auch für die Damen des SV Warnemünde (Salty Babes und Warnemöwen), zuletzt in Boltenhagen auf Platz 1, sehen auf „eigenen Geläuf mit Heimvorteil“ wieder eine gute Chance.“ Bei den Herren werden die einheimischen „Knochens Knochenbrecher“ und „Die Gottesgleichen“ vom SV Warnemünde recht oft genannt. „Aber der HC Mate unter anderem mit Michael Höwt, René Gruszka und Florian Zemlin, die alle mal für den HC Empor Rostock spielten, ist für mich ein Favorit“, wagte Rainer Voß im Vorfeld doch einen Tipp. „Im Vorjahr im Finale unterlegen, will sich das Team revanchieren.“
Die besten Teams der Vor-und Zwischenrunde spielen dann am Sonntag etwa ab 15.00 Uhr in den Halbfinal- und Finalbegegnungen in der Beach-Arena die Sieger dieses Handball-Events zur 82. Warnemünder Woche aus. Und selbst wer als Zuschauer zum ersten Mal am Rande dabei ist, begreift schnell, wie Beachhandball funktioniert.
25 Jahre Beachhandball in Warnemünde
Im Juli 1995 zur „Warnemünder Woche“ bereicherten die Handballer mit ihrem ersten Beachturnier das sportliche Programm. Der damalige Chef des Kreishandballbundes (KHB) und heutige BHV-Ehrenvorseitzende Klaus-Peter Alm war der Initiator, der schnell viele andere begeistern konnte.
Die ersten Teilnehmer waren vor allem Rostocker Mannschaften vom SV Nord-West, SV Warnemünde, SV Pädagogik, vom Post SV, dem TSV Grün-Weiß, von der SG Motor Neptun, dem FSV 90, der SG FIKO und dem HC Empor.
Die erste Turniersieger waren ein Mix-Team aus Pädagogik/SVW (Frauen) und eine Mannschaft vom TSV Grün-Weis (Männer).
Begannen die Organisatoren vor 25 Jahren mit 10 teilnehmenden Mannschaften, waren es in Spitzenzeiten bis zu 80 Vertretungen (2004) in jedem Sommer. Es gaben bisher insgesamt 1.383 Vertretungen mit fast 15.000 aktiven Sportlern ihre Visitenkarte am Warnemünder Strand ab. Die am weitesten gereisten Sand-Athleten kamen aus Südafrika.
Waren in den Anfangsjahren zumeist reine Vereinsmannschaften am Start, so sind es heute oft gemischte Mannschaften, bei den Fantasienamen dominieren und man die Herkunft auf den ersten Blick nicht erkennen kann.
Am häufigsten räumte bei den Frauen der Rostocker Beach Club (RBC) ab, der aus den Mädchen A des SV Warnemünde entstanden ist, nämlich siebenmal. Bei den Männern waren mit drei Siegen die „Acker-Spritz-Piepen HRO“, eine Mischung aktiver und ehemaliger Rostocker Akteure unter A-Lizenz-Coach Lars Rabenhorst, die Erfolgreichsten
Infos, auch zu den Regeln unter: www.bhvnord.de/beachhandball/chronik/turniersieger/
Von Klaus-Peter Kudruhs